Chronik

Noch ehe man zur Gründung der Feuerwehr Mühldorf ging, hielt man schon im Juli 1867 eine Gemeindesitzung ab, in der der Antrag gestellt wurde, eine eigene Spritze für die Gemeinde anzuschaffen. Durch den Brand des Armenhauses am 1. Dezember 1867 kam man noch mehr zur Einsicht, eine eigene Spritze anzukaufen. Dies wurde aber durch die in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai 1868 erfolgte Hochwasserkatastrophe verzögert, da man die Gelder zu anderweitigen Unterstützungen brauchte.

Erst am 19. Mai 1869 wurde der endgültige Beschluss gefasst, eine zweistrahlige Feuerspritze zum Preise von 825 Gulden zu kaufen, wozu auch der Hohe N.Ö. Landesausschuss 300 Gulden beisteuerte. Ihre erste Probe bestand sie also gleich bei dem großen Brand in Ötzbach im Monat Juli 1869.

Das Entstehen von Feuerwehren in vielen anderen Orten Niederösterreichs in den Siebziger Jahren veranlasste auch die Gründung einer Ortsfeuerwehr in Mühldorf.

Die Stimmung hierzu war eine recht günstige und der damalige Bürgermeister Alois Maaz, der zugleich Bäckermeister und später Gastwirt war, nahm die Sache mit Ernst und Liebe in die Hand und so konnte schon im Jahre 1872 zur Gründung des Vereines geschritten werden. Ihm zur Seite stand Rudolf Appenauer (Zimmermeister), Franz Karl (Tischlermeister), Leopold Plitzko (Kaufmann) und Johann Schamal (K.K. Förster).

Die Freude und Begeisterung war damals so groß, dass 53 Mitglieder ihren Beitritt anmeldeten. Die ersten Exerzitien und Einübung der Hornsignale fanden der Kälte wegen im Saale des Gastwirtes Schneeweis, Gasthof zum weißen Rössel, statt.

Erst im Sommer des Jahres 1872 fand die feierliche Gründung im Gasthaus des Alois Maaz in Anwesenheit vieler Feuerwehren, einer großen Menschenmenge und vielen Fremden statt. Die Festlichkeit wurde umrahmt von einem Concert mit einem daran anschließenden Tanzkränzchen. Man unterhielt sich in bester Stimmung bis zum Morgengrauen.

Die erste Spritze für die Freiwillige Feuerwehr Mühldorf wurde vom Stift Göttweig gespendet. Im Laufe des Gründungsjahres erhielt die Freiwillige Feuerwehr noch größere Spenden vom Stift St. Florian, Versicherungsanstalten und anderen Gönnern.

Die erste Generalversammlung fand am 12. Jänner 1873 statt, in deren Rahmen wie folgt gewählt wurde:

Hauptmann: Alois Maaz
Hauptmann – Stellvertreter: Johann Schamal
Kassier und Schriftführer: Leopold Plitzko
I. Steiger: Rudolf Appenauer
II. Steiger: Franz Karl
I. Spritzenmeister: Josef März
II. Spritzenmeister: Johann Mang
Rottenmeister: Matthias Mann


In den ersten Jahren unserer Wehr übte man sich fleißig im Exerzieren und in den Sommermonaten fanden fast jeden Samstag oder Sonntag praktische Anleitungen statt. Besonderen Wert legte man auf die Ausbildung der Steiger und Spritzenmannschaft. Ebenso wurde die Einübung der Signale durchgeführt und daher war die Mannschaft für den Ernstfall stets gut vorbereitet. Auch Übungsmärsche fanden alljährlich statt und man suchte die Lust und Freude durch fröhliche Lieder im gemeinsamen Kreise zu heben. Später wurden weniger Übungen angesetzt, ja man begnügte sich oftmals damit, 4-5 Übungen im Jahr durchzuführen.

Wichtige Rufnummern
Feuerwehr Notruf 122
Polizei Notruf 133
Rettung Notruf 144
Euro Notruf 122
Bergrettung 140

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